Spezialist oder Generalist?

Du: Spezialist

Du bist schon eine ganz spezielle Marke, nicht wahr? Natürlich bist du das. Als Unternehmer bist du selbstverständlich Spezialist auf deinem Gebiet.

Du hast ein ganz spezielles Angebot, eine ganz spezielle Philosophie, einen ganz speziell geführten Laden.

Genau so trittst du am Markt auf und genau so willst du von deiner Zielgruppe wahrgenommen werden. Du bist the-one-to-go-to, also der Spezialist für genau die speziellen Probleme deiner speziellen Kunden.

So ist es. Und so sollte es auch immer sein. In der Außendarstellung willst du deinen Expertenstatus einnehmen und für alle Zeiten erfolgreich verteidigen.

Wenn du dich auf den Verkauf von geraden Bananen spezialisiert hast, benötigst du kaum Kenntnisse über krummgewachsene Salami.

Du: Generalist

Im Innenverhältnis sieht es da allerdings etwas anders aus. Ein Unternehmen ist ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlichster Faktoren auf den unterschiedlichsten Feldern.

Da es DEIN Unternehmen ist, bist du für das große Ganze verantwortlich. Du kannst es dir also kaum leisten, dich nur in einem einzigen Bereich auszukennen.

Stell Dir einmal vor, dir würde das Unternehmen HARIBO gehören, und das einzige, was du wirklich gut könntest, wäre es, Lakritzschnecken aufzurollen.

Von allem anderen wie dem Einkauf, dem Vertrieb, der Lagerhaltung, dem Markeing, der Buchhaltung all den übrigen Aufgaben hättest du allerdings keinen blassen Schimmer. Denkst du, dass du tatsächlich die richtige Person wärst, um dieses Unternehmen zu führen?

Als Lakritzleckschneckenaufrollexperte?

Egal, wie groß oder wie klein dein Unternehmen heute ist, es gibt prinzipiell dieselben Teilbereiche wie zum Beispiel bei HARIBO.

Wenn du dein Unternehmen führen willst, brauchst du also in all diesen unterschiedlichen Bereichen zumindest ein generelles Wissen. Du musst hier also tatsächlich Generalist sein.

Bitte beachte: Generalist bedeutet nicht Perfektionist. Du brauchst also nicht jede einzelne Tätigkeit in deinem Unternehmen wie ein Experte beherrschen. Du musst aber zumindest im Groben wissen, wie und worum es geht.

Mit deinem Unternehmen willst du Erfolgsgeschichte schreiben und dabei die Zügel in der Hand halten. Darum willst du auch diejenige Person sein, die dein Unternehmen am besten kennt.

Ob es um Wachstum geht oder um die vielfältigen Herausforderunge, die sich in einem Unternehmen ergeben – du kannst deinen Job nur machen, wenn du alle Teilbereiche zumindest in den Grundzügen verstehst.

In vielen Fällen wirst du sogar diejenige Person sein, die die meisten Bereiche in deinem eigenen Unternehmen (mit) aufgebaut hat.

Vieles von dem, was heute in deinem Unternehmen regelmäßig stattfindet, wirst du selbst einmal gemacht haben. Vielleicht nur ein einziges Mal. Danach hast du einen systematischen Prozess dafür erstellt.

Systeme zu schaffen zählt zu deinen vornehmsten Aufgaben als Unternehmer. Dazu benötigst du die Kompetenz zur Systemschaffung. Gleichzeitig benötigst du die Teilkompetenz für jeden einzelnen Teilbereich deines Unternehmens.

T-Shape ist Trumpf

Nach allem, was wir wissen, funktioniert das Universum nicht nach „entweder oder“. Es funktioniert nach „sowohl als auch“.

Genauso dürfte es wohl in deinem kleinen Unternehmens – Universum sein.

Darum bist du als Unternehmer ziemlich gut unterwegs, wenn du ein sogenanntes T-Shape Profil hast. Wie der Buchstabe T also.

Der waagerechte Balken steht dabei für ein breites Spektrum an Fachwissen. Du kennst dich damit in jedem Thema ein bisschen aus, bist aber nicht unbedingt ein Experte.

Der senkrechte Balken hingegen symbolisiert dein tiefes Fachwissen. In diesem Bereich macht dir so schnell niemand etwas vor. Bei der Nummer mit den Lakritzschnecken bist du halt nicht zu schlagen.

Die Eigenschaften eines Generalisten und eines Spezialisten zu vereinen, hat für dich als Unternehmer eine Menge Vorteile.

Zum Beispiel kannst auf verschiedenen Ebenen effizient kommunizieren und lässt dir nicht so schnell etwas vormachen.

Ausserdem bleibst du immer neugierig, lernst beständig neue Themenfelder kennen und etablierst auf diese Weise einen lebenslangen Lernprozess. Langeweile hat also keine Chance.

Dabei lernst du auch jedes Mal die Zusammenhänge in deinem Unternehmer besser kennen. Du bekommst und behältst den Überblick, kannst dadurch gut vorausschauen und sinnvolle Strategien entwickeln.

Dein breites Wissen kannst du jederzeit flexibel einsetzen und sofort unterstützen, wenn irgendwo überraschend ein Problem auftaucht.

Neue Herausforderungen haben darum keinen Schrecken für dich und Innovationen fallen dir leicht.

Also, wie sieht es bei dir aus? In welchen Bereichen bist du heute schon Spezialist? Wo gibt es Bereiche, in denen du dir noch ein generelles Wissen aneignen solltest?

Nimm gern ein Blatt Papier, male ein grosses T darauf und trage deine Gedanken dazu ein.

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