Digitale Selbstverteidigung: Warum du dir Gedanken machen solltest, selbst wenn du nichts zu verbergen hast

Einleitung

Was ist digitale Selbstverteidigung und warum solltest du sie kennen? Digitale Selbstverteidigung bedeutet zunächst einmal, sich bewusst zu sein, was passiert, wenn du dich mit einem Gerät im World Wide Web bewegst. Sei es eine Sprachsuche bei Google über dein Smartphone, eine Bestellung bei Amazon via Alexa oder eine „gewöhnliche“ E-Mail, die du über dein Firmenkonto mit Outlook sendest.

Privatsphäre als Teil der digitalen Selbstverteidigung

Edward Snowden ist derzeit sicher der bekannteste Name im Kontext von „Privacy“ oder Privatsphäre, wenn es um kritische Fragen des Datenschutzes geht. Allerdings kann man seine Aktivitäten als „weit entfernt“ wahrnehmen, da man ja nichts zu verbergen hat.

Deshalb ist Schritt 1 der digitalen Selbstverteidigung „das Bewusstsein“ – Wer hat in welcher Form Zugriff auf meine Daten und wo hinterlasse ich welche Spuren? Dabei sehen wir die digitale Selbstverteidigung als Mittel zur Wahrung der Privatsphäre, die zu den Freiheitsrechten als Bestandteil der Menschenrechte zählt.

Sicherheit vs. Komfort

Je mehr du auf Komfort verzichtest, desto besser sind deine Möglichkeiten zur digitalen Selbstverteidigung. Aber ein Bunker im Wald, abgeschnitten von der Zivilisation, ist weder dauerhaft umsetzbar noch sinnvoll oder Ziel dieser Ausführungen. Das World Wide Web bietet viele Chancen, aber diese kommen oft Hand in Hand mit Risiken. Deshalb geht es hier nur um Aufklärung, damit du dich souveräner im Web bewegen kannst.

Mein Ansatz:

Ich versuche, mir bewusst zu machen, wann ich was teile.

Suchverhalten ändern

Kurz gesagt: Weg von Google. Google verfolgt eine Vielzahl unserer Bewegungen, inklusive Sucheingaben, GPS-Daten etc. Dies kann zu gezielten Werbeeinblendungen und Profiling führen.

Wie kannst du dich schützen?

Es gibt den weichen und den harten Weg. Der weiche Weg sieht vor, die Einstellungen bei Google so einzurichten, dass Google nur ein Minimum an Daten erheben darf. Du kannst jedoch auch überlegen, Google nicht mehr als primäre Suchmaschine zu nutzen.

Mein Ansatz:

Ich habe den primären Suchanbieter durch Duckduckgo ersetzt.

Der Browser und der Datenverkehr

Auch hier gilt es, bewusste Entscheidungen zu treffen und Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, etwa durch die Nutzung von VPN-Anbietern.

E-Mail Kommunikation

Denk auch über deine E-Mail-Kommunikation nach. Welche Daten teilst du hier und wie sind sie geschützt?

Die Frage nach dem Virenscanner

Ein Virenscanner soll dich in erster Linie schützen und dein Leben einfacher gestalten. Dass er zwangsläufig Zugriff auf all deine Daten hat, ist dabei nicht zu übersehen. Du musst dir folgende Fragen stellen: Was wird genau getrackt? Welche Informationen werden übermittelt? Und was geschieht, wenn jemand es schafft, die Virensoftware zu hacken?

Diese Fragen sind nicht trivial. Eine gehackte Virensoftware kann erheblichen Schaden anrichten, da sie in der Regel tief in das System integriert ist und weitreichende Berechtigungen hat. Sie könnte in der Theorie alle deine Aktivitäten verfolgen, Passwörter abfangen und sogar weitere Malware installieren.

Meine Wahl und Alternativen

Bei der Auswahl des Virenscanners ist es wichtig, dass du dich nicht nur von der Marketingstrategie des Unternehmens leiten lässt, sondern auch auf unabhängige Testberichte und Erfahrungsberichte von Nutzern achtest. Es gibt viele gute und vertrauenswürdige Alternativen zu den bekanntesten Virenscannern.

Außerdem solltest du beachten, dass kein Virenscanner einen 100%igen Schutz bieten kann. Es ist daher sinnvoll, zusätzlich andere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel regelmäßige Backups deiner Daten und eine vorsichtige Nutzung des Internets.

Fazit

Die digitale Selbstverteidigung ist ein wichtiger Aspekt in unserer heutigen digitalen Welt. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, welche Daten man teilt und wie man seine Privatsphäre schützen kann. Dabei geht es nicht darum, paranoid zu sein oder sich komplett vom Internet abzuschotten. Stattdessen geht es darum, informierte Entscheidungen zu treffen und sich der Risiken bewusst zu sein, die mit der Nutzung des Internets verbunden sind. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und den richtigen Tools kannst du einen großen Beitrag zu deiner eigenen digitalen Sicherheit leisten.

 

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